Da ist Licht am Ende des Tunnels
- Stefanie Impagnatiello
- 18. Nov. 2018
- 3 Min. Lesezeit
Ich höre oft:
,Immer dieses positive Denken, dieses Grinse-Theater, das Leben ist kein Pony-Hof, die weiß doch gar nicht wovon sie spricht!"
Oh doch, das weiß sie!
Und um einmal Klartext zu sprechen, dass ich weiß wovon ich spreche, wenn ich sage, dass der Glaube an die Liebe, die Kraft der Dankbarkeit und des positiven Denkens, mein Leben gerettet haben - natürlich in Verbindung mit der Annahme all' meiner Emotionen, Traumata und Schatten, denn nur durch das Annehmen und Fühlen aller verdrängten Anteile und Emotionen kann sich die Seele wieder frei fühlen.
Deshalb hier meine Geschichte, auch wenn es einigen aufstoßen dürfte und sehr kontrovers ist wie ich damit umgehe - möge sie euch die Augen und Herzen öffnen:
Ich bin geboren um Liebe zu geben, um die Schmerzen zu lindern, die meine Mutter als Kind erfahren hat. Ich bin als Antenne und Mittler gekommen, immer am Ableiten und Aufsaugen aller Bedürfnisse und Emotionen und als Botschafter von Vergebung, Mitgefühl und Harmonie.
Ich gab Liebe, Freude und Lebenslust.
Es gab Drama, Streit und Schläge.
Mit 11 musste ich den ersten Verlust miterleben - die böse Trennung meiner Eltern.
1 Jahr später gab man mich ins Heim, weil ich von einem 28 Jährigen missbraucht wurde und wegen meiner Feinfühligkeit, die mit anfänglicher Pubertät zu anstrengend wurde.
Meine Sensibilität wurde zur Last meiner überforderten Eltern und es missglückten mir daraufhin mehrere Suizid Versuche, die ich aus Verzweiflung und Schmerz Überwältigung beging, da ich meine Familie fast zu Tode vermisste.
Das Ritzen wurde meine tägliche Erleichterung.
Sex wurde mein Weg ,,Liebe" und Anerkennung zu bekommen.
Zurück zu den Eltern musste ich mich auf der Straße behaupten um nicht mehr das schwache Opfer zu sein.
Meine kleine Schwester beschützen damit ihr keiner mehr weh tat - so wurde ich zum Täter.
Ich experimentierte mit Drogen weil ich viel zu schnell erwachsen wurde und mein inneres Kind vor Schmerz gestorben ist.
Ich machte meinen Realschulabschluss mit dem besten Ergebnis, dann mein Abitur.
Ich arbeitete während andere feierten. Alles gleichzeitig, 7 Tage die Woche. Es wurde uns mehrmals der Strom abgestellt und ich wollte unabhängig sein.
Ich lernte zu kämpfen um zu überleben.
Das war meine Stärke - so dachte ich.
Dann wurde ich ,,vernünftig und erfolgreich" im Beruf. Ich liebte die Arbeit, die Arbeit liebte mich.
Der Schmerz ließ nicht lange warten:
Von meiner ersten großen Liebe betrogen und verlassen, der alte Verlustschmerz tauchte wieder auf.
Ich stand wieder auf - der nächste Abschied nah:
Ich verlor meine beste Freundin und kurz darauf meine geliebte Mutter durch den grausamen Überlebenskampf gegen den Krebs.
Ich stürzte mich traumatisiert und kämpfend in die Arbeit, immer am Leisten und Funktionieren.
Doch der nächste Schmerz und Abschied ließ auch mich schlussendlich die KONTROLLE über mich und mein Leben verlieren und alles brach über mir zusammen, als auch das patriarchische Stärke Symbol der Familie seinen Kampf gegen den Krebs verlor.
Ich wurde schwach, krank und konnte nicht mehr kämpfen und arbeiten.
Ich verlor meine Wurzeln und meine Identität.
Wer war ich ohne meine Familie und meine Arbeit - wer war ich, bevor man mir erzählt hat wer ich zu sein habe?
Zwei abgebrochene Studiengänge, Dämonen die mir in Form von Panik Attacken, Ängsten und Depressionen mein Licht nahmen.
Meine Seele und mein zum Leben erwachtes, schreiendes inneres Kind übernahmen jetzt das Ruder.
Sie wollten endlich gehört und gesehen werden.
So viel Trauma, so viel Schmerz, so viel Schrei nach Liebe, so viel ungelebte Träume und Visionen.
Immer noch kämpfte ich mit aller Härte dagegen, also gegen mich selbst an - meine vermeintliche Stärke zwang mich in die Knie.
Meine eigentliche Stärke - meine Sensibilität und Empathie sah ich als Last, da ich schnell überreizt, überfordert und geschwächt war.
Ich setzte keine Grenzen und andere an erste Stelle.
Damit ist jetzt Schluss!
Zuerst komme ich und meine Heilung und Bedürfnisse - das macht mich wieder stark und von dieser Stärke aus kann ich Licht und Liebe schenken, weil ich jetzt wieder ganz bin.
Ich habe die Hoffnung in die Liebe und Freiheit nie aufgegeben und wurde damit belohnt.
Jetzt bin ich dankbar, dass ich nachts von meinen Liebsten besucht werde und täglich aufwache, atme und an meine Visionen und Träume glauben kann.
Schon als Kind wollte ich Schriftstellerin und Komikerin werden um Menschen zum Strahlen zu bringen.
Hier bin ich!
Das war meine Geschichte und ich weiß wovon ich spreche, wenn ich sage:
,,Liebes, bitte gib niemals auf an dein Licht zu glauben. Es lohnt sich. Alles wird wieder gut. Das Licht am Ende des Tunnels, das gibt es wirklich!"
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